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Integration Guide: SAP S/4HANA/ECC und thingsHub Track & Trace Cloud

Einführung

Die digitale Transformation erfordert eine nahtlose Verknüpfung der physischen Welt (Assets, Güter, Prozesse) mit den führenden Geschäftsanwendungen. In SAP-geprägten Unternehmen bedeutet dies die Schließung der Lücke zwischen der Echtzeit-Transparenz und den transaktionalen Prozessen.

Die thingsHub Track & Trace Cloud stellt eine leistungsstarke, API-zentrierte Plattform dar, die mittels GPS, BLE und anderen Ortungstechnologien präzise Standort- und Zustandsdaten Ihrer logistischen und produktionsnahen Assets generiert.

Dieser Leitfaden richtet sich an IT-Leiter und SAP-Integrationsarchitekten und beleuchtet die strategischen Integrationsszenarien, um die Latenz im Informationsfluss zu eliminieren:

  • Synchronisation von Master Data in Echtzeit (SAP MM/PM/EWM $\rightarrow$ thingsHub).

  • Ereignisgesteuerte Prozessautomatisierung (z.B. automatischer Wareneingang durch Geofencing) in SAP LE, MM und TM.

  • Systemübergreifende UX für Mobile/Produktions-Anwendungen, die sowohl thingsHub-Echtzeitdaten als auch SAP-Prozesse steuern.

Ziel ist die Nutzung moderner Integrationsmuster (OData, REST, SAP CPI), um die Dinge-Daten von thingsHub direkt in Ihre SAP S/4HANA (oder ECC) Logik zu überführen und so eine grundlegende Prozessoptimierung in den Bereichen EWM, TM, PP und PM zu ermöglichen.

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1) SAP Stammdaten → thingsHub: Master Data Synchronization

Der erste und kritischste Schritt ist die Bereitstellung des Geschäftskontexts aus SAP. thingsHub benötigt relevante Stammdaten, um ein Ortungsereignis nicht nur einem Tracker, sondern einem konkreten, in SAP geführten Objekt zuordnen zu können.

Benötigte Stammdaten (Auswahl)

thingsHub unterstützt den Asset-Import über eine dedizierte REST API (POST /api/v4/assets-import). Der Unique Identifier (z.B. Asset ID) aus SAP wird hierbei als Primary ID im thingsHub Asset Inventory verwendet, um die eindeutige Zuordnung zu gewährleisten.

SAP-Datenobjekt

Relevantes SAP-Modul

thingsHub-Zuordnung

Handling Units (HUs), Chargen, Serialnummern

SAP MM, EWM

Dient als ID und Name des Assets, welches getrackt wird.

Equipment & Technische Plätze

SAP PM (Plant Maintenance)

Kontextinformation, wo ein statisches oder mobiles Asset (z.B. ein Werkzeug) registriert ist.

Materialstamm & Custom Fields

SAP MM, PP

Klassifizierung (Materialtyp, Gewicht, Dimensionen) für Filterung und Analyse.

Logistikaufträge (Lieferungen, Frachteinheiten)

SAP LE, TM

Wird als Metadaten (Custom Fields) dem Asset hinzugefügt, um den aktuellen Status zu verfolgen.

Empfohlene Technologie: OData-Dienste

  • thingsHub ruft SAP ab: Die bevorzugte Methode ist die Nutzung von standardisierten oder kundenspezifischen OData Services, die SAP über das SAP Gateway bereitstellt.

  • thingsHub kann periodisch oder ereignisgesteuert diese OData-Schnittstellen abfragen, um sicherzustellen, dass das thingsHub Asset Inventory stets aktuell ist.

2) thingsHub Tracking Daten → SAP: Event Driven Updates

Hierbei werden Standortdaten, Geofence Ereignisse und Zustandsmeldungen von thingsHub in transaktionale Buchungen oder Prozess-Updates im SAP-System überführt. Dies ist der Schlüssel zur Prozessautomatisierung.

Automatisierte Prozessauslösung

thingsHub-Ereignis

SAP-Aktion (Modul)

Geschäftsnutzen

Geofence-Eintritt/Austritt

Automatische Buchung von Wareneingang (WE) oder Warenausgang (WA) für Lieferungen/HUs (MM/EWM).

Proof of Delivery (POD) ohne manuelles Scannen.

Anomalie-Erkennung

z.B. Temperatur-überschreitungen)

Erstellung eines Service-Requests oder eines Wartungsauftrags (PM).

Predictive Maintenance: Frühzeitiges Handeln bei ungewöhnlichen Bewegungs- oder Zustandsmustern (z.B. Vibration).

Verweildauer-Schwellwert

Automatische Rückmeldung eines Vorgangs im Fertigungsauftrag (PP/ME).

Intralogistik-Optimierung: Exakte Zeiterfassung am Arbeitsplatz.

Statusänderung

z.B. Ladungsträger entladen

Aktualisierung des Equipment-Stamms in SAP mit dem Status "Service notwendig" (PM).

Proaktives Asset Management.

Empfohlene Technologie: thingsHub Integration & Middleware

  • thingsHub Integration-Funktion: thingsHub bietet mehrere sogenannte Datenweiterleitungen ("Integrations"), um Tracking- und Zustandsdaten an externe Downstream-Systeme zu senden. Dies erfolgt typischerweise über HTTPS (REST/JSON).

  • SAP Cloud Integration (CPI): Eine Middleware wie SAP CPI (oder SAP PO) ist der empfohlene Hub. Die CPI empfängt die JSON-Events von thingsHub, validiert sie und transformiert sie in das notwendige Format für die SAP-Business-APIs (z.B. BAPIs, OData Create/Update-Operationen). Dies stellt eine sichere, überwachte und entkoppelte Verarbeitung sicher.


3) Systemübergreifende UX & Mobile Interaktion (Tiefe Integration)

Während die ersten beiden Szenarien den automatisierten Datenaustausch abdecken, ermöglicht die tiefe Integration die Verzahnung der Benutzererfahrung (UX). Sie ist entscheidend, wenn Mitarbeiter im Lager oder in der Produktion über mobile Endgeräte nahtlos mit beiden Systemen arbeiten sollen und UI-Interaktionen direkte Auswirkungen im jeweils anderen System auslösen sollen.

Mobile Prozesssteuerung über thingsHub

Ziel: thingsHub fungiert als zentrale, mobile Schnittstelle für Lager- und Produktionsmitarbeiter, die im Hintergrund SAP-Prozesse steuert.

Mobile Interaktion in thingsHub

Auswirkung in SAP

SAP-Modul

Asset-Zustand manuell ändern (z.B. "Defekt melden")

Erstellung eines Wartungsauftrags (PM) oder einer Qualitätsmeldung (QM).

PM / QM

"Nächsten Schritt ausführen"-Button nach Ortungsbestätigung

Direkte Buchung der Umlagerung (z.B. vom Puffer in den Produktionsbereich) oder Fertigungsrückmeldung (PP).

EWM / PP / MM

Gerätescan (BLE/QR) in der thingsHub App

thingsHub identifiziert das Asset und zeigt relevante SAP-Transaktionsdaten (z.B. Komponentenliste des Fertigungsauftrags) an.

PP / MM

Technologie: thingsHub nutzt seine APIs zur transaktionalen Steuerung über die REST Endpunkte von SAP (oder CPI), die für diesen Zweck bereitgestellt werden.

Hybride Navigation und Kontext-Verlinkung

Ziel: Die Benutzer sollen schnell und im richtigen Kontext zwischen den Systemen wechseln können, ohne Informationen neu suchen zu müssen.

Integrationsansatz

Beschreibung

Nutzen

Deep Links / Context Links

Ein Button im thingsHub-Dashboard führt den Benutzer direkt zur dazugehörigen Fiori App oder zum SAP Objekt-Screen (z.B. Equipment-Stammsatz) im SAP-System.

Schnelle Fehlerbehebung und Detailprüfung der SAP-Daten, ohne doppelte Navigation.

Embedded UI / Widgets

Kritische Informationen oder kleine Interaktions-Widgets aus SAP Fiori (z.B. ein Lagerbestands-View) können direkt in die thingsHub Oberfläche eingebettet werden.

Einheitliche User Experience (UX): Der Mitarbeiter sieht alle relevanten Daten in einem Screen.

Technologie: OData-Dienste von SAP für den schnellen Abruf spezifischer Daten; URL-Parameter und Single Sign-On (SSO) für die nahtlose Navigation zwischen den Systemen.

Technologischer Fokus: API-First & CPI-Steuerung

Für diese tiefgreifende Integration ist ein API-First-Ansatz mit einer zentralen Middleware (CPI) zwingend erforderlich, um Sicherheit und Konsistenz zu gewährleisten. Die CPI stellt sicher, dass die mobilen Interaktionen von thingsHub in die notwendigen komplexen SAP-Logiken übersetzt werden, bevor sie im SAP-Core gebucht werden.


Sie haben Fragen?

Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Gerne unterstützen wir Sie bei der Detailplanung dieser Schnittstellen, um die optimale Integrationstiefe für Ihre spezifischen Logistik- und Produktionsprozesse zu erreichen.

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